Ein ganz normaler Tag

oder:
Wie ich es schaffe Stress zu tanken?

Ich komme von einem langen Arbeitstag nach Hause und ärgere mich noch über den Typ, der mich vorhin angerempelt hat, ohne sich zu entschuldigen.
Zu Hause empfängt mich der Spül vom Morgen, die Maschine muss ausgeräumt werden und irgendjemand wird sicherlich gleich in der Tür stehen und mir von seinem anstrengenden Tag erzählen wollen. Ich freue mich jetzt schon... :-(
Ich habe einen klaren Moment und denke mir: Nö, jetzt gehe ich erstmal in Ruhe duschen.
Gesagt, getan. Schon stehe ich unter dem warmen Wasser und habe just noch einen weiteren klaren Moment, in dem ich das Wasser wahrnehme. Es läuft in Bächen über meine Haare und dann wohlig über meinen Körper... Körper! Stimmt ich muss gleich daran denken, die Lotion auf die Einkaufsliste zu setzen. Oh, und die Tomaten fürs Grillen am Wochenende darf ich auch nicht schon wieder vergessen. Sonst darf ich mir wieder anhören, dass ich immer alles vergesse....
Wie spät es wohl ist? Ich sollte weitermachen, die Spülmaschine räumt sich nicht von alleine aus und ein und ich bin sooo platt, ich muss auf die Couch endlich einmal entspannen. Also schnell einschäumen, kurz nochmal das warme Wasser genießen und dann raus.
Der Anblick der Spülmaschine erfreut mich nicht und ich lasse es liegen. Mache ich morgen. So schaffe ich heute auch noch die letzte Folge. Cool!
Während ich auf dem Sofa sitze und die finalen Folgen meiner Lieblingsserie schaue, schreibe ich mit ein paar Freunden, bin abgelenkt und muss immer wieder zurückspulen. Es wird spät und ich komme wieder nicht zeitig ins Bett. Jetzt aber schnell die Zähne putzen und dann ins Bett, ich muss dringend schlafen und ein wenig Energie fürs Meeting sammeln. Das Meeting, stimmt! Das wollte ich eigentlich vorbereitet haben. Hmpf! Also eine halbe Stunde weniger Schlaf. Na toll!

Autopilot versus Achtsamkeit

Ein Tag im Autopilot:
Augen auf
Aufstehen
Morgenroutine
Sachen packen
Auf zur Arbeit
Arbeit verrichten
Feierabend
Einkaufen
Essen kochen
Fernsehen
Bett
und wieder von vorne...

Ein Tag im Achtsamkeitsmodus
Augen auf - Morgenroutine 3 Dehnübungen im Bett
Aufstehen kurz am Fenster vorbei drei frische Atemzüge
Morgenroutine mit Musik
Sachen, die ich gestern vorbereitet habe packen
Auf zur Arbeit
Ich grüße den Nachbarn, freue mich über das schöne Wetter, gehe meine (mentale) To Do Liste für den Tag durch
Verrichte meine Arbeit und feiere die Dinge, die fertig wurden
Wünsche meinem Kollegen viel Erfolg beim Abendessen mit den Schwiegereltern, die er heute kennenlernt
Kaufe für ein frisches Gericht ein, von dem mir heute jemand erzählt hat
Telefoniere während der Zubereitung mit einem netten Menschen und bereite schon alles für morgen vor
Entscheide mich, nicht die nächste endlose Serie zu starten, sondern blättere in dem Magazin, dass ich vor 3 Wochen gekauft habe, weil ich doch unbedingt diesen Artikel lesen wollte
Gehe eine halbe Stunde eher zu Bett
Reke und strecke mich bevor ich zufrieden den Tag beende

Die zweite Liste ist sicherlich länger, aber was hindert uns daran, unsere Tage bewusster zu erleben? Unser eingebauter Autopilot.

Wir helfen Dir mit Achtsamkeitsübungen, die zu dir, deiner Routine, deiner Persönlichkeit, passen und welche du vermissen wirst, wenn du sie einmal nicht machen kannst.